Kontinuität und Kontroversen

Bilanz des AIPS-Kongresses

06.10.2022 Die AIPS rüstet sich für die Zukunft. Die Satzung des Weltverbandes der Sportjournalisten soll überarbeitet werden. Der nächste Kongress wird im Mai 2023 stattfinden, Gastgeber ist Seoul.
Autor: Martin Volkmar (Rom)
Auf dem 84. AIPS-Kongress in Rom wurde verabschiedet, dass die Satzung einer kompletten Überarbeitung unterzogen werden soll, damit diese zeitgemäß und wasserdicht ist. Federführend wird AIPS-Anwalt Jean-Philippe Rochat sein. Dessen Kanzlei ist in Lausanne, wo sich der offizielle Sitz der AIPS befindet; daher gilt Schweizer Recht. In Seoul, wo der nächste Kongress in der zweiten oder dritten Mai-Woche 2023 stattfindet, soll die Neufassung der AIPS-Satzung dann verabschiedet werden.
 
Zuletzt 2017 war der Weltverband der Sportjournalisten in Südkorea. 2024 ist der Kongress wegen des 100-jährigen AIPS-Jubiläums am Gründungsort Paris geplant. Dann wird auch Präsident Gianni Merlo noch dabei sein. Dessen Amtszeit läuft wie die seiner ebenfalls (wieder) gewählten Führungskolleg*innen bis 2026 (Foto: Martin Volkmar).

Wegen der Corona-Pandemie war es der erste Kongress seit Budapest im Februar 2020. 103 Länder waren in Rom anwesend. Unter anderem fehlte der dänische Verband. Dessen Präsidium hatte vorgeschlagen, wegen Unzufriedenheit mit der AIPS-Führung aus dem Weltverband auszutreten. Der Antrag wurde von ihrer Hauptversammlung abgelehnt, die Deadline für die Anmeldung zum 84. Kongress hatte Dänemark jedoch verpasst.

Der auch vom Verband Deutscher Sportjournalisten unterstützte Vorschlag der Niederlande, künftig keine AIPS-Veranstaltungen in Ländern ohne echte Pressefreiheit wie Katar (Preisverleihung der AIPS Sport Media Awards) durchzuführen, konnte mangels ausreichender Teilnehmerzahl am Nachmittag des letzten Kongresstages nicht zur Abstimmung gestellt werden.

WM-Gastgeber Katar sorgt für kontroverse Diskussionen

Daher wurde dieser Vorschlag am Mittwoch immerhin als „starke Empfehlung“ ans Präsidium gegeben. AIPS-Chef Merlo hatte schon vorher gesagt, dass er anderer Meinung sei. Man müsse seine Safety Zone verlassen, um vor Ort durch Gespräche auf Veränderungen einzuwirken. Und das habe er auch in Katar während seiner Gespräche mit führenden Repräsentanten des (autoritär regierten) Wüstenstaates getan.

Während des Kongresses in Rom war der internationale Fußball prominent vertreten. Zum Auftakt am Montag machte UEFA-Präsident Alexander Ceferin seine Aufwartung. Am zweiten Tag sprach Hans Hultman, Head of Fifa Media Operations, über die Medienabläufe bei der WM in Katar. Lucia Montanarella, Associate Director Olympic Games Media Operations, gab einen Ausblick auf Paris 2024.