Verein Münchner Sportjournalisten

Gerhard M. Gmelch wird 80 – Noch immer voller Humor

27.10.2022

Der Fußball ist seine Leidenschaft, wenngleich er selbst kaum gespielt hat. Doch als Reporter konnte sich Gerhard M. Gmelch richtig ausleben. Am 27. Oktober feiert das Mitglied des Vereins Münchner Sportjournalisten seinen 80. Geburtstag.

 

„Mein Herz ist schwach – und nicht nur das – aber mein Wille ist stark!“ Das sagt Gerhard M. Gmelch, langjähriger Redakteur beim Münchner Merkur, angesichts einiger größerer gesundheitlicher Probleme, die ihn schon einige Monate plagen. Also trotzdem großes Jubiläum? Am 27. Oktober darf er mit Lebensgefährtin Beate, seinen Verwandten und Freunden den 80. Geburtstag feiern.

Aktiv Fußball gespielt – abgesehen von den Einsätzen im Schulsport – hat er eigentlich nie. Interessiert für die von vielen Zeitgenossen als schönste Nebensache der Welt bezeichnete Sportart hat er sich jedoch von Kindesbeinen an, nicht zuletzt deshalb „weil mich meine Mutter schon mit fünf Jahren zu den Spielen des SV Berg, ich glaube es war B-Klasse, mitgenommen hat“ (Gmelch-Foto: privat).

Und später dann hat der Fußball tatsächlich über Jahrzehnte hinweg sein Arbeits-, aber auch sein Privatleben bestimmt. „Seine“ Zeitung liest Gmelch immer noch, allerdings in weiter Entfernung von München, das Internet macht es möglich: Der Liebe wegen hat sich der Jubilar mit Erreichen des Ruhestands nämlich in Ronneburg niedergelassen, einer Kleinstadt in Thüringen, gelegen zwischen Gera und Jena.

Warum der in Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz geborene Gerhard M. Gmelch überhaupt Journalist wurde und im Sportjournalismus gelandet ist? Gute Frage. Jedenfalls studierte er nach Abitur und Bundeswehrzeit zunächst einmal Jura in Erlangen. „Einen Abschluss in diesem Metier habe ich jedoch nie gemacht“, gibt er freimütig zu.

Das Interesse, das Phänomen zu enträtseln, war geweckt

Vielleicht kam dann genau der Kick als „Schreiberling“ tätig zu werden, anlässlich des Finales im Europacup der Pokalsieger, als der FC Bayern am 31. Mai 1967 gegen die Glasgow Rangers durch das Tor von Franz „Bulle“ Roth mit 1:0 gewonnen hat.

„Das Spiel war noch keine 15 Minuten zu Ende, da wurde am Stadionausgang das kicker-Sportmagazin bereits mit einem kompletten Spielbericht verkauft“, staunte Gmelch damals über diese phänomenale Schnelligkeit. Das Interesse, das Phänomen zu enträtseln, war geweckt – und das Interesse am Fußball wurde noch verstärkt.

Natürlich läuft im Berufsleben nicht alles immer so, wie man denkt, auch nicht bei Gerhard M. Gmelch: Aber der nunmehr 80-Jährige nimmt es gelassen, dass er den Merkur als Verantwortlicher der Reise- und dann Leserbriefredaktion verlassen hat. Denn zurück bleibt die Erinnerung an eine wunderbare Zeit als Fußballberichterstatter auch auf internationaler Ebene (Logo: VMS).

Etwa an die Europameisterschaft 1972, als „die beste deutsche Nationalmannschaft aller Zeiten“ mit einem 3:0 gegen die Sowjetunion in Brüssel den Titel holte. Und natürlich auch an das EM-Finale 1980 in Rom (2:1 gegen Belgien). Und wie gerne erinnert er sich an die WM 1982 in Spanien. Deutschland unterlag zwar Italien im Finale 1:3, aber der nahe Kontakt zum damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt bei dessen Besuch im Mannschaftshotel war eine gewisse Entschädigung für die sportliche Enttäuschung.

Unser Jubilar war (und ist) vielseitig interessiert – neben Politik auch speziell an Literatur. Auch wenn Gerhard M. Gmelch gesundheitlich angeschlagen ist, seinen Humor hat er – „In meinem Alter kann man immer sagen, dass ich über 18 bin“ – nicht verloren. Das kann die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Münchner Sportjournalisten auch im Namen der Vorstandschaft nur bestätigen. Herzlichen Glückwunsch!

Margit Conrad

Der Artikel erschien zuerst auf der Website des Vereins Münchner Sportjournalisten. Dort findet sich auch eine längere Version der Gratulation.