VHS/Macromedia-Veranstaltung

Intensive Diskussionen über „Frauen im Sportjournalismus“

25.04.2025

Der Verein Hamburger Sportjournalisten und die Hochschule Macromedia waren Gastgeber der Veranstaltung „Frauen im Sportjournalismus“. Die Resonanz? Erfreulich groß! Die Debatte? Sehr lebendig!

 

Die Eventfläche der Hochschule Macromedia in der Hamburger Innenstadt war mit knapp 40 Teilnehmenden gut gefüllt, als der Verein Hamburger Sportjournalisten und die Macromedia zur Podiumsdiskussion unter dem Motto „Frauen im Sportjournalismus – Aufsteiger oder Außenseiter?“ geladen hatten.

Ina Kast (Reporterin und Moderatorin beim NDR Hörfunk und Fernsehen), Julia Möhn (Geschäftsführerin der Initiative „Fußball kann mehr“ und frühere Sportjournalistin) sowie die langjährige Hockey-Nationalspielerin Anne Schröder diskutierten engagiert und fachkundig rund eineinhalb Stunden aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zum Thema (Foto VHS-Vorsitzender Carsten Harms bei der Begrüßung der Gäste: VHS/Macromedia).

Nicht zuletzt die sehr gute Moderation von Melina Schlesinger (Studentin Sportjournalismus an der Hochschule Macromedia) und Prof. Dr. Thomas Horky (Professor für Sportjournalismus an der Hochschule Macromedia und langjähriges VHS-Mitglied) sorgte dafür, dass verschiedenste Aspekte zur Sprache kamen. Neben vielen interessierten VHS-Mitgliedern hatten sich auch etliche Studierende eingefunden und beteiligten sich eifrig an der Fragerunde.

Ina Kast wusste zu berichten, dass die ARD-Sportschau heute zu knapp mehr als 50 Prozent von Frauen geschaut wird. Dagegen wird im deutschen Fernsehen nur zu zehn Prozent von Frauen betriebener Sport gezeigt, erklärte Julia Möhn. Zudem habe eine Untersuchung gezeigt, dass Mädchen hierzulande zu weniger als 20 Prozent weibliche Sport-Idole haben.

Anne Schröder berichtete, dass sie und ihre Mitspielerinnen im eigenen Land fast ausschließlich von männlichen Medienvertretern interviewt werden. Auf internationaler Ebene seien hingegen deutlich mehr Reporterinnen beim Frauen-Hockey zugegen, gerade auch im Fernsehen. Als Nationalspielerin habe sie gelegentlich auch Medienschulungen durch den Verband gehabt. „Die meisten haben dazu aber wenig Lust, sodass nach Länderspielen immer dieselben drei Spielerinnen zu Interviews gehen“, sagte sie.

Einigkeit herrschte darin, dass es wünschenswert wäre, wenn sich der Anteil von Frauen im Sportjournalismus weiter erhöht. Ein Grund dafür ist, dass Frauen mit einer anderen Herangehens- und Betrachtungsweise eine Bereicherung für eine Redaktion darstellen. Eines, so betonte Ina Kast, sei allerdings unverzichtbar: das Fachwissen. So habe sie schon im Kindesalter beim Anschauen von Fußballspielen im Fernsehen mit ihrem Vater alles Wissenswerte aufgesogen. Mit Gesprächen im kleinen Kreis klang die berufsständische Veranstaltung aus. Eine weitere ist bereits angedacht.

Carsten Harms