Sicher. Jünger wird auch er nicht. Das Leben hinterlässt bei jedem seine Spuren. Und trotzdem: Es ist immer wieder schön zu sehen oder am Telefon zu hören, wie vital, wie neugierig und wie aufgeschlossen dieser Mann klingt und wirkt. Liegt es daran, dass er regelmäßig seinem Sohn beim Improvisationstheater zulacht? An Sohn und Tochter, die mit ihren Familien den Vater und Opa emotional tragen und erfreuen? Oder an einer Ehefrau, die im Hintergrund klug Regie führt?
Mit Lutz Grotehusmann, der am 21. September 80 Jahre alt wird, habe ich fast zwei Jahrzehnte sehr eng zusammenarbeiten dürfen. Der gelernte Linksaußen schaffte es als junger Mann in die Stadtauswahl und Amateurliga. Für uns im Vorstand des VdSBB war er mehr als ein Flügelflitzer: Er sorgte schon in „Mittelfeld“ oder „Abwehr“ für Ruhe und Ordnung.
.jpg)
Er war Schatzmeister, eigentlich Geschäftsführer. Dabei kamen dem gelernten Bankkaufmann und ehemaligen Büroleiter der Mathilde-Zimmer-Stiftung erlernte und über Jahre praktizierte Fähigkeiten zugute. Haushaltspläne und vieles anderes kannten wir nicht. Und Lutz half neben dem Kaufmännischen, wann immer es nötig war (Logo: VdSBB).
So beim Goldenen Band 2014, als wir die Veranstaltung für Michael Ballack und Ronny notgedrungen in Eigenregie organisieren mussten. Ohne ihn (und Jürgen Holz!) hätten wir es nicht geschafft. Wir zogen nicht zuletzt nach seiner Analyse die Reißleine und beauftragten Profis mit der Durchführung dieser Veranstaltung. Und das war in diesem Fall die absolut richtige und überfällige Entscheidung.
Aus Vereins- und Verbandssicht hatte Lutz nur ein „Handicap“: Ging es um Termine, stand immer die Familie an Nummer 1. Das kann man noch gut nachvollziehen. Aber es gab eine Nr. 2 vor dem VdSBB, der Nummer 3. Rief ihn die Scouting-Abteilung von Hertha BSC an, kannte er keine Gnade: Die Sportjournalisten haben zu warten, teilte der ehemalige Mitarbeiter der FuWo mit. Mir liegt der Fußball mit Hertha BSC etwas mehr am Herzen. Nun gut: Angesichts seines herausragenden Einsatzes für den VdSBB war es letztlich egal, wer neben der Familie wo auf dem Podest stand.
Inzwischen hat sich der Jubilar auch hier, also bei Hertha BSC, zur Ruhe gesetzt. Einer Ruhe, die Du, Lutz, hoffentlich genießen kannst. Auch am Geburtstag, den Du an der Nordsee, in einer Pension „kurz hinter dem Deich, fünf Minuten vom Bahnhof entfernt“ verbringst.
Im Namen der VdSBB-Familie danke ich Dir sehr für Deine Arbeit, für Deine Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit, für Deine Neugierde und Aufgeschlossenheit und nicht zuletzt für Deine Loyalität, wenn es um Streitfälle ging. Natürlich gab es die auch. Wir lagen in einigen wenigen Fällen weit auseinander. Irgendwie haben wir uns wieder zusammengerauft und vertragen. Gott sei Dank! Unserem Ehrenmitglied ein sportliches „Hipp hipp hurra“. Danke!
Hanns Ostermann hat den Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg 16 Jahre lang als 1. Vorsitzender geführt. Seit 2022 ist er Ehrenvorsitzender.