Verein Niedersächsische Sportpresse

Zum Tode von Rainer Hennies – Ein Experte des Frauenfußballs

30.07.2023

Der Verein Niedersächsische Sportpresse trauert um sein Mitglied Rainer Hennies. Der Journalist, der sich seit langer Zeit so intensiv wie kundig mit dem Fußball der Frauen beschäftigt hatte, starb im Alter von 63 Jahren.

Autor: Peter Hübner

Den Anpfiff zur 9. Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland konnte Rainer Hennies nicht mehr miterleben. Der freie Sportjournalist aus Barsinghausen bei Hannover, der als Experte für den Frauen-Fußball galt und sich trotz seiner schweren Krankheit sehr auf das WM-Turnier gefreut hatte, ist am 6. Juli gestorben. Nach Angaben seiner Schwester erlag er einem allgemeinen Organversagen. Hennies wurde 63 Jahre alt, seine letzte Ruhestätte fand er auf dem FriedWald in Uetze.

In dem kleinen Ort war er auch aufgewachsen. Später zog Hennies in die niedersächsische Landeshauptstadt und nach Barsinghausen, wo er sich als Sportjournalist schon bald für den Frauenfußball als Fachgebiet interessierte. Die Sportart führte vor 30 oder 40 Jahren im Vergleich zu heute ein Nischendasein, was der mitunter recht eigenwillige Berichterstatter geschickt für sich ausnützte. Ein Gespräch mit ihm, in dem nicht mindestens nach fünf Minuten über fußballspielende Frauen geredet wurde, war nicht möglich (Hennies-Foto: privat).  

Hennies, geboren am 16. Juni 1960, berichtete nicht nur für die hannoverschen Tageszeitungen, sondern auch für die Sportagenturen dpa und sid über Frauenfußball. Seine fachkundigen Artikel wurden zudem vom Weltverband FIFA, dem DFB und vom Niedersächsischen Fußballl-Verband gedruckt. Mit dem Kollegen Daniel Meuren veröffentlichte er im Verlag Die Werkstatt zwei Bücher über Frauenfußball: „Der lange Weg zur Anerkennung“ (2009) und „Aus dem Abseits in die Spitze“ (2011).

Ein schwerer Schlaganfall warf den früheren Langstreckenläufer vor einigen Jahren gesundheitlich aus der Bahn. Das Mitglied des Vereins Niedersächsische Sportpresse konnte bereits 2016 nur mit Hilfe der Kollegen an VNS-Veranstaltungen teilnehmen. Hennies lebte mehrere Monate in einem Pflegeheim, verbrachte viel Zeit in Krankenhäusern und konnte in den vergangenen zwei Jahren seine Wohnung in Barsinghausen nicht verlassen. Seinen Lebensmut hatte er bis zuletzt behalten – er schrieb mit den Fingern seiner nicht gelähmten Hand unermüdlich Texte über sein Lieblingsthema.