Springen wir zurück zum Anfang: 2013 hat der damalige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach erstmals die Idee entworfen, dieses Turnier auszurichten. Das Sommermärchen der WM 2006 und die guten Erfahrungen der Frauen-WM 2011 hatten den DFB ermutigt. Dementsprechend positiv fielen die öffentlichen Reaktionen auf die Ankündigungen aus. Am 27. September 2018 entschied das UEFA-Exekutivkomitee, die EURO 2024 der Bundesrepublik Deutschland und dem DFB anzuvertrauen, die sich gemeinsam beworben hatten.
Und nun? Sommermärchen, Staffel 2, Folge eins bis zum Staffelfinale in Berlin (Spiel 51)?
Seit der WM 2006 sind 18 Jahre vergangen. Eine neue Generation erlebt zum ersten Mal ein Turnier in unserem eigenen Land. Vor allem der Medienkonsum und die Medienarbeit haben sich seit damals völlig verändert. Die sozialen Netzwerke, Influencer und Content Creator steckten damals noch in den Kinderschuhen. Heute gehören sie dazu. War man 2006 mit einer Digitalkamera schon am Puls der Zeit, werden heute in Echtzeit unzählige Bilder in Spitzen-Qualität von Smartphones aus den Stadien um die Welt gehen.
Ein Event dieser Größenordnung ruft hohe Erwartungen hervor. Vor allem an die Arbeitsbedingungen und den Service für Medienschaffende aus der ganzen Welt. Diesem Anspruch stellen sich UEFA und DFB. Ein Joint Venture namens EURO 2024 GmbH wurde gegründet, um das Turnier in Deutschland zu implementieren. Anders als 2006, wo ein lokales Organisationskomitee alle Aufgaben rund um das Turnier bündelte, ist 2024 Teamwork angesagt. Das Motto des Turniers lautet "United by football. Vereint im Herzen Europas". Und dementsprechend haben sich auch UEFA, DFB und EURO 2024 GmbH im Schulterschluss bemüht, dieses Turnier zu einem State-of-the-art-Event zu machen.
Alleine die Akkreditierungszahlen sprengen jeden Rahmen, den man bisher von einer UEFA EURO kannte: 3288 Akkreditierungen wurden angefragt, verbunden mit 19.800 Buchungen für die Spiele. 4413 angefragte Spielbuchungen kamen aus Deutschland, von denen 3044 für Pressevertreter bestätigt wurden.
Für Journalisten wird es dabei Gewohntes und Neues geben. Tradition und Innovation. Presse-Arbeitsräume, Foto-Arbeitsräume und Aufenthaltsbereiche in den zehn Stadien verschwimmen zu einem Medienhub. Der Hub ist ein neues Konzept mit Arbeitsplätzen, Lounge-Möbeln, einem Mediencafé, sowie den obligatorischen Einrichtungen Info-Schalter und Kamera-Service-Center für Fotografen. Für die Fotografen wird zudem ein Tool eingerichtet, das eine Auswahl der Positionen am Platz ermöglicht.
Auch in der Heimat des deutschen Teams, dem "Homeground" im Headquarter von Partner adidas, trifft Gewohntes auf Neues: Wie 2021 werden alle akkreditierten Journalist*innen in täglichen Pressekonferenzen auf Deutsch und Englisch mit aktuellen Stimmen aus dem Team versorgt. Neben 120 Arbeitsplätzen lädt das Medienzentrum von Team Germany in der Journalist*innen-Lounge zu Smalltalk und kleinen Wettbewerben an der Tischtennisplatte oder Dartsscheibe ein. Außerdem bieten adidas und die Nationalmannschaft rund um das Headquarter ein tägliches Rahmenprogramm für die deutschen Fans an.
Auch in den Mixed Zonen tut sich was: So gibt es einen linearen Bereich für die Inhaber audiovisueller Rechte. Für die Presse wird ebenfalls ein linearer Bereich angeboten. In sechs Stadien (Köln, Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Hamburg und München) wird es zudem eine "Insel-Lösung" mit Podiums-Interviewbereichen geben. Diese sind vom US-Sport inspiriert, wurden bei den europäischen Finals der Klub-Wettbewerbe von der UEFA erprobt und sollen Medien beste Bilder und gehaltvolle Zitate prominenter Spieler der Teams ermöglichen.
Aber "United by football" reicht über das Stadion hinaus. Es betrifft Städte und Regionen, soll am Ende ein Land und einen ganzen Kontinent verbinden. Außerhalb der Stadien bieten die Host City Teams Fan Zonen für Fans und Host City Media Center für Medienvertreter an. Dort wird ein erstklassiger Service geboten. Details dazu sind im Media Guide der UEFA hinterlegt, der im UEFA Media Channel abgerufen werden kann.
In wenigen Tagen ist es soweit. Und bei allem Stress, der unser aller Arbeit begleitet: Genießen wir es. Bei einer EURO zuhause gilt noch mehr als sonst: Fußballzeit ist die beste Zeit!
Franziska Wülle (Pressesprecherin der deutschen Fußball-Nationalmannschaft) und Maximilian Geis (Senior Communication Manager EURO 2024)