Wie kann man sich einen Überblick über das Sportgeschehen 2022 verschaffen, in dem sich die Höhepunkte jagten? Olympische und Paralympische Spiele, die Fußball-EM der Frauen, die European Championships oder Weltmeisterschaften in den olympischen Kerndisziplinen Schwimmen und Leichtathletik. Nachschlagen bei Google oder Wikipedia hilft oder der Blick auf die (unverbindlichen) Vorschlagslisten für die Wahlen „Sportler des Jahres“, „Sportlerin des Jahres“ und „Mannschaft des Jahres“.
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Fakt bleibt: Der deutsche Sport präsentierte sich stark. 2022, ein hammerhartes Jahr und ultraschwierig deshalb die Frage nach den Protagonisten für die seit 1947 durchgeführte Wahl, deren Ergebnis am 18. Dezember in Baden-Baden publik wird. Für diese Herkulesarbeit der Findung aber sind die „Richtigen“ zuständig: die Mitglieder im VDS, Fachkompetenz verkörpernd. Und dieser Jury bereitet das Votum (noch bis zum 3. Dezember) so viel Vergnügen. Man kann in die Vollen gehen beim Abwägen und Analysieren (Dobbratz-Foto: Hansi Britsch für ISK).
Die ISK und der VDS bitten zum 76. Mal an „die Urnen“. Das geschieht vorwiegend digital, funktioniert aber schneller und finaler als in US-amerikanischen Provinzstätten oder der deutschen Hauptstadt. Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne vom ZDF erfüllt das ebenso mit Vorfreude, da es am Sonntag vor Weihnachten Top-Cracks zu verkünden und interviewen gilt. Signifikant dabei: Frauen-Power. Nie war die Liste der Kandidatinnen länger.
Während man in den Eisrinnen der Winterspiele den Eindruck gewinnen konnte, dass die deutschen Kufen immer einen Tick schneller zu Tal sausen, potenzierte sich das Gefühl beim Bahnradsport, dass die BDR-Ladys die ideale Kurventechnik und das größte Sprintvermögen besitzen. Der Konkurrenz blieb ein karges Brot übrig. Oder die Leichtathletik, die ihre WM in Oregon eher als Anlauf zu den Europameisterschaften in Bayern nutzte. Timing eben. Inspiriert durch die Stimmung des Klein-Olympias, das vielleicht für eine Zeitenwende im Hinblick auf neue Fünf-Ringe-Bewerbungen sorgen können. Schau’n mer mal.
Jetzt krönt das Sportpresse-Votum das Jahr. Nach zwei pandemischen Beschränkungen (und dennoch fanden auch 2020 und 2021 Auszeichnungen bei reduzierter Gästeschar statt) bewegen wir uns langsam zurück zur Normalität. Das Event im Kurhaus von Baden-Baden soll trotzdem ein gewisses Maß an Vorsicht beinhalten, weshalb die Veranstalter weniger Einladungen als vor Corona aussprechen können.
Aber ein prickelnder und medial beachteter „Sportler des Jahres“ mit rund 500 Anwesenden steht am vierten Advent allemal bevor. Wenige Stunden nach dem Anpfiff zum Finale der Fußball-WM im Emirat Katar setzt damit die Kurstadt am Schwarzwaldrand den Schlusspunkt unter das erfolgreiche Sportjahr 2022.