Editorial der 1. Vizepräsidentin Elisabeth Schlammerl

Die Probleme beginnen schon vor der EM

01.02.2024

Vor allem für Freelancer wird das Fußball-Turnier in diesem Sommer eine organisatorische Herausforderung – auch, weil die UEFA auf ihrem Prozedere beharrt, das schon vor drei Jahren für Unmut gesorgt hatte.

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Fußball-EM beginnt zwar erst am 14. Juni, aber wer als Journalistin oder Journalist davon berichten will, muss bereits jetzt die Voraussetzungen dafür schaffen. Zwei Wochen nach dem geplanten Start ist das Akkreditierungsportal der UEFA nun endlich geöffnet. Grund für die Verzögerung seien "Umstände, die außerhalb der Kontrolle der UEFA lagen", wie das Organisationskomitee der EURO 2024 mitteilte.

Zeit genug bleibt aber noch, denn die Akkreditierungsfrist endet erst am 18. April um 15.00 Uhr. Interessierte Kolleginnen und Kollegen müssen sich – falls noch nicht vorhanden – einen Konto im Medienportal FAME zulegen. Dies ist nur mit einem aktuellen Presseausweis möglich (Bestellung ausschließlich über die Regionalvereine des VDS). Erst dann können sie sich um eine Turnier-Akkreditierung bewerben und die ersten Matchtickets buchen.

Vor allem auf Freelancer aus Print und Online sowie freiberufliche Fotografen kommt wie schon bei der paneuropäischen Europameisterschaft vor drei Jahren viel Organisation zu – vor und auch während des Turniers. Wieder muss neben ein paar Arbeitsproben ein Redaktionsauftrag im Medienportal hinterlegt werden.

2021 wurden Freelancer dann einem Verlag/Medienhaus zugeordnet – was schon damals für Unverständnis sorgte, aber am Ende doch keine unüberwindbare Hürde darstellte, weil sich viele Redaktionen auf die Spiele in Deutschland konzentriert hatten und die meisten Freelancer in anderen europäischen Ländern unterwegs waren. (Schlammerl-Foto: Ina Fassbender)

Ähnlich will die UEFA auch dieses Mal verfahren, zeigte sich schließlich aber doch einsichtig,  dass Freelancer bei einem Heimturnier vor ganz andere Probleme gestellt sind – aufgrund der eigenen Präsenz der meisten Medienhäuser. Am besten lassen sich freiberufliche Kolleginnen und Kollegen deshalb bereits jetzt von mehreren Redaktionen Aufträge ausstellen.

Bedenken der Redaktionen, dass dann eigene Kollegen womöglich keine Turnierakkreditierung mehr bekommen, lassen sich tatsächlich leicht ausräumen, denn die UEFA wird bei der Vergabe von Turnierpässen großzügig sein – solange das Medienhaus beziehungsweise die Institution grundsätzlich die Voraussetzungen für eine Akkreditierung erfüllt.

Limitierungen wird es dann erst bei den Matchtickets geben. Um dort eine Kollision mit den für die EM akkreditierten Kolleginnen und Kollegen des als Auftraggeber fungierenden Medienhauses zu vermeiden, sollten Freelancer schon bei der Ticketbuchung hinterlegen, für welche Spiele welcher Redaktionsauftrag gelten soll.

Herzlichst, Ihre Elisabeth Schlammerl (1. VDS-Vizepräsidentin)