Fair Play Preis des Deutschen Sports 2023

Handballer Wolff und Para-Leichtathlet Floors geehrt

27.02.2024

Der Nationaltorwart Wolff wird von DOSB und VDS für seine wiederholt fairen Gesten bei der WM ausgezeichnet, der Weltrekordler Floors erhält den Sonderpreis.

 

Für das Jahr 2023 wird der deutsche Handball-Nationaltorwart Andreas Wolff mit dem Fair Play Preis des Deutschen Sports in der Kategorie „Sport“ geehrt. Der Sonderpreis geht an den Para-Leichtathleten Johannes Floors. Beide Auszeichnungen werden vom Deutschen Olympischen Sportbund und dem Verband Deutscher Sportjournalisten gestiftet. Die diesjährige Preisverleihung findet am 25. April während des Biebricher Schlossgesprächs in Wiesbaden statt. Im Vorjahr waren die Zehnkämpfer Niklas Kaul und Simon Ehammer ausgezeichnet worden. Die im Januar vergangenen Jahres verstorbene Rosi Mittermaier-Neureuther hatte den Sonderpreis für ihr Lebenswerk erhalten (Floors-Foto: Nico Feißt/DBS).

Wolff zeigte in der Vorrunde der Handball-Weltmeisterschaft gegen Algerien und in der Hauptrunde gegen Norwegen wiederholt beeindruckendes Fair Play. In beiden Spielen setzte er sich gegenüber den Schiedsrichtern dafür ein, dass gegnerische Spieler keine Zeitstrafen erhielten, nachdem diese ihn indirekt mit Würfen am Kopf getroffen hatten. „Ich fühle mich sehr geehrt, diesen Preis zu bekommen und es bedeutet mir sehr viel. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, in diesen Situationen die Wahrheit anzuzeigen“, betont Wolff. „Gerade seine Geste gegen Norwegen war bemerkenswert, da die Partie bis zuletzt hart umkämpft war – und das DHB-Team letztlich mit 26:28 verloren hat“, stellte der Juryvorsitzende Prof. Dr. Manfred Lämmer heraus.

Weltrekordler Johannes Floors bewies vor dem 400-Meter-Finale der Para-Leichtathletik-WM bemerkenswerte Empathie für einen Konkurrenten, dessen Prothese in der Vorbereitung gebrochen war – und holte anschließend Gold. „Für mich war es nichts Besonderes, denn dass die Prothese kaputtgeht, ist das Schlimmste, was einem Athleten passieren kann“, blickt Floors zurück. „Es war für mich selbstverständlich, zu Hunter Woodhall zu gehen, zu helfen und zu trösten. In diesem Moment habe ich unterbewusst die Werte verkörpert, die mir im Sport und im Leben wichtig sind. Es freut mich sehr, dass diese Geste nun ausgezeichnet wird.“ Katja Kliewer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Behindertensportjugend, sagt über den ausgezeichneten Para-Sportler: „Johannes Floors ist ein Paradebeispiel für Fair Play. Seine beeindruckenden Erfolge und seine menschenfreundliche Einstellung machen ihn zu einem verdienten Träger des Sonderpreises.“

Dank „Fair Play en masse“ hatten die Stifter für 2023 zahlreiche Nominierungen erreicht. Um den vielen aussichtsreichen Einsendungen Rechnung zu tragen, verkündete die Jury zwei Belobigungen: In der Kategorie „Sport“ wird Badmintonspielerin Aurelia Wolundoko gewürdigt. Sie hatte im Mixed-Finale der Deutschen U17-Meisterschaft eine Fehlentscheidung zu ihren Gunsten überstimmt, was zum Verlust des zweiten Satzes und wenig später zu ihrer Niederlage geführt hatte. In der Kategorie „Sonderpreis“ wird der Leipziger Fußballprofi Willi Orban hervorgehoben, der für eine Stammzellenspende auf das Bundesligaspiel gegen Union Berlin verzichtet hatte.  

Der Fair Play Preis des Deutschen Sports bündelt Fair-Play-Initiativen unterschiedlicher Institutionen

Der Fair Play Preis des Deutschen Sports bündelt seit 2011 mehrere Fair-Play-Initiativen unterschiedlicher Institutionen und wird im Rahmen der Biebricher Schlossgespräche vergeben. Ausrichter ist die Deutsche Olympische Akademie in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege. Die Gesprächsreihe bietet eine Plattform für Vorträge, Dialoge und Diskussionen zu gesellschaftlichen, kulturellen und ökonomischen Aspekten des organisierten Sports.

Der Jury des Fair Play Preises des Deutschen Sports gehören insgesamt elf Personen an. Dies sind in alphabetischer Reihenfolge:

– Thomas Berlemann (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe)
– Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper (Vorsitzende der Deutschen Olympischen Akademie/stellvertretende Juryvorsitzende)
– Katja Kliewer (Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Behindertensportjugend)
– Léa Krüger (Mitglied der Athletenkommission im Deutschen Olympischen Sportbund)
– Erich Laaser (freier Journalist/Ehrenpräsident des Verbandes Deutscher Sportjournalisten)
– Prof. Dr. Manfred Lämmer (Vorstandsmitglied der Deutschen Olympischen Akademie/Juryvorsitzender)
– Peter von Löbbecke (Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft)
– Albert Mehl (freier Journalist)
– Eike Schulz (Journalist/ZDF)
– Philip Krämer (Mitglied des Sportausschusses des Deutschen Bundestages)
– Miriam Welte (Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes)

Weitere Informationen zum Fair Play Preis des Deutschen Sports gibt es auf der Website des Wettbewerbes. Bitte klicken Sie dazu hier.

dosb/vds