Rangliste der Pressefreiheit 2025

Reporter ohne Grenzen konstatiert historischen Tiefstand

02.05.2025

Die weltweite Lage der Pressefreiheit ist 2025 auf historischem Tiefstand. Dies zeigt die neue Rangliste von Reporter ohne Grenzen. Am 3. Mai ist Internationaler Tag der Pressefreiheit.

 

Neben einer fragilen Sicherheitslage und zunehmendem Autoritarismus macht vor allem der ökonomische Druck den Medien weltweit zu schaffen. Die Lage der Pressefreiheit ist auf einem historischen Tiefstand, wie die am Freitag veröffentlichte Rangliste von Reporter ohne Grenzen (RSF) zeigt. In 90 von 180 beobachteten Ländern ist die Situation für Medienschaffende „schwierig“ oder „sehr ernst“. Eritrea ist Schlusslicht, direkt davor liegen Nordkorea und China.

Die RSF-Analyse belegt, dass sich Medienschaffende und Redaktionen in allen Teilen der Welt zunehmend zwischen dem Streben nach Unabhängigkeit und ihrem wirtschaftlichen Überleben aufreiben. Lediglich in sieben Ländern ist die Lage „gut“, alle befinden sich in Europa. Die ersten drei Plätze belegen Norwegen, Estland und die Niederlande (Abbildung: Reporter ohne Grenzen).

„Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Staaten, in denen wir die Lage der Pressefreiheit als sehr ernst’ einstufen“, warnt RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus. „Autokraten ist unabhängiger Journalismus ein Dorn im Auge. Neben unserem täglichen Kampf für die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten setzen wir uns deshalb auch für eine Stärkung der wirtschaftlichen Grundlagen des Journalismus ein.“

Deutschland belegt in der Rangliste der Pressefreiheit Platz 11, ein Rückschritt um einen Rang. Auch wenn Deutschland im globalen Vergleich gut dasteht, gibt es sichtbare Herausforderungen. Viele Medienschaffende bewegen sich in einem zunehmend feindlichen Arbeitsumfeld. Auch 2024 waren vor allem diejenigen Journalistinnen und Journalisten gefährdet, die sich mit rechtsextremen Milieus und Parteien wie der AfD beschäftigten: Sie berichten von Feindmarkierungen, Bedrohungen, Beleidigungen und Angst vor körperlicher Gewalt.

Die wirtschaftliche Situation für Medienhäuser hat sich auch in Deutschland in den vergangenen Jahren spürbar verschlechtert. RSF setzt sich deshalb für Reformen ein, um diesen Trend aufzuhalten und die Medienvielfalt in Deutschland zu stärken. Dazu gehören neben einer Förderung des gemeinnützigen Journalismus auch eine plattformunabhängige Medienförderung und eine Reform des Medienkonzentrationsrechts. Weitere Informationen zur Rangliste der Pressefreiheit finden Sie hier auf der RSF-Website.

vds/rsf