Bedrückende Bilanz

So viele Straftaten gegen Medienschaffende wie nie zuvor

13.03.2023

Die Zahlen sind erschreckend. 2022 gab es die bislang meisten tätlichen und verbalen Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten, seit solche Straftaten statistisch erfasst werden.

 

Wie WELT unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung zu einer Kleinen Anfrage der Bundestagsfraktion DIE LINKE berichtet, wurden 2022 in Deutschland 320 Straftaten gegen Medienschaffende erfasst. Dies ist ein neuer Höchststand.

Unter den Straftaten sind Gewalt-, Nötigungs- und Bedrohungsdelikte sowie Sachbeschädigungen und Volksverhetzungen. Die Zunahme – 2021 waren es 276 Straftaten – hat auch mit Corona-Demonstrationen zu tun. Bei diesen kam es oft zu Angriffen auf Berichtende („Lügenpresse“).

Vermutlich ist die Zahl begangener Straftaten sogar noch höher, da nicht alle angezeigt werden. Von einem „enormem Dunkelfeld“ geht zum Beispiel der Deutsche Journalisten-Verband aus.

Seit 2016 werden Straftaten gegen Medienschaffende statistisch erfasst. Angesichts eines „neuen traurigen Höchstwerts“ fordert Petra Sitte, medienpolitische Sprecherin der LINKE-Fraktion, in der WELT „endlich eine übergreifende Bund-Länder-Strategie zum Schutz der Pressefreiheit“.

cleg