Es war eine beeindruckende Gala beim Wahlkongress des VDS am 17. April 2023 im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Nicht nur, weil unsere Besten in den verschiedenen Mediengattungen der Berufswettbewerbe geehrt wurden, sondern vor allem wegen Neven Subotic. Der ehemalige Profifußballspieler erhielt von VDS-Präsident André Keil das Goldene Band überreicht.
Seit 1926 wird dieses Goldene Band verliehen und ist damit die älteste deutsche Auszeichnung durch Sportjournalisten. Im Jahre 1927 wurde in Berlin der Verband Deutscher Sportjournalisten gegründet, das bedeutet: Das Goldene Band und der VDS werden demnächst 100 Jahre alt. (Laaser-Foto: Edith Geuppert)
Nachdem das Band viele Jahre lang vom Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg verliehen worden war, hat nun der Dachverband diese Aufgabe übernommen. Seit 2015 steht das soziale Engagement von Persönlichkeiten und Organisationen im Mittelpunkt, die letzten Preisträger in den Pandemie-Jahren waren Friedhelm Julius Beucher und Henry Maske. Interviews mit den beiden sehen Sie auf dem YouTube-Kanal des VDS.
Und nun also Neven Subotic.
Während in den vergangenen Jahren das öffentliche Interesse am Goldenen Band nicht gerade überwältigend war, liefen die Meldungen über Neven Subotic im Dezember bei der Bekanntgabe der Ehrung und im März zu Datum und Ort der Überreichung in zahlreichen Medien.
Bereits im Jahr 2012 hatte Neven Subotic als damals noch aktiver Fußballspieler seine Stiftung ins Leben gerufen. Sie hat inzwischen über 500 Projekte gefördert, alle mit dem Ziel, in Ostafrika Menschen besseren Zugang zu Wasser zu ermöglichen. Wasser ist eine wesentliche Lebensgrundlage, Bildung ist eine Existenzgrundlage. Wenn Kinder in Afrika nicht mehr stundenlang Kilometer weit laufen müssen, um Wasser zu holen, können sie stattdessen zur Schule gehen.
Die Stiftung des mittlerweile 34-Jährigen beschäftigt neun feste MitarbeiterInnen und wurde vor kurzem umbenannt in well:fair – well für Brunnen oder gut und fair für gerecht: Zugang zu Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene, kurz: WASH.
In Dortmund wurde ein kurzer, aber beeindruckender Film gezeigt, wie Kinder und Erwachsene in Afrika reagieren, wenn ein neuer Brunnen mit klarem Wasser sprudelt. Die Lebensfreude, diese Begeisterung, das Glück in den Augen der Kinder zu sehen, war für mich ein sehr intensives Gefühl. Menschen in unserem Land, die zu jederzeit und überall über Wasser verfügen können, werden sich dieses Gefühl kaum vorstellen können.
Aber Subotic hat sich das zur Lebensaufgabe nach dem Sport gemacht. Er ist ein würdiger Träger des Goldenen Bandes, ein faszinierender Mensch mit klaren Zielen. Bis 2025 möchte er mit seiner Stiftung einen sicheren Zugang zu WASH für 300.000 Menschen realisieren. Im Jahre 2010 hatten die Vereinten Nationen das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser als Menschenrecht anerkannt.
Und nun stellt sich die Frage: Wer soll das Goldene Band für 2023 bekommen? Welche Persönlichkeit oder Organisation, die wir aus dem Sport kennen, engagiert sich so stark für einen sozialen Zweck, dass eine Auszeichnung dafür angebracht ist?
Vorschläge senden Sie bitte direkt an mich: laanalist.de. ser@sportjour
Schon jetzt vielen Dank für Ihre Unterstützung. Wir brauchen Vorbilder im Sport, Vorbilder wie Neven Subotic.
Ihr Erich Laaser