Die Sportler übernehmen die Vor-Abstimmung, dann sorgen die Mitglieder des Verbandes Deutscher Sportjournalisten für die Entscheidung, wer am 17. Dezember in Baden-Baden gekürt wird. Alles verlief beileibe nicht im Handstreich.
Die Internationale Sport-Korrespondenz (ISK) kontaktierte die wichtigsten nationalen Sportverbände, ob Ski-, Leichtathletik-, Schwimmverband, DTB, Tischtennisbund, Eishockeyverband etc. Die Präsentation erfuhr durchweg Zustimmung. Gleiches gilt für den DOSB und den Deutschen Behindertensportverband DBS. Die Aussprachen erfolgten sowohl mit den Presseabteilungen, als auch mit den sportlichen Leitungen.
Und so funktioniert die neue Wahl: Die bekannten, unverbindlichen Vorschlagslisten gingen im ersten Schritt an die Athleten (Olympia- und Perspektivkader sowie nicht-olympische Sportarten) des DOSB und DBS. Sie erstellen jeweils eine Top-Ten-Liste als Grundgerüst für die Medien und ihr finales Votum (Foto Klaus Dobbratz: Hansi Britsch für ISK).
Ein allererster Überblick konstatiert ein sehr reges Mitwirken seitens des Sports. Der Begriff „kleine Revolution“ machte die Runde. Diese Kooperation ist nicht nur „unique“ und sorgt für die breiteste Basis ever, sondern kann als Brücke zwischen emotionalen Athletinnen und Athleten und neutralen Betrachtern dienen. Auch gut, weil die SdJ-Platzierungen im Olympia-Jahr 2022 für Diskussionen (Warum gewann kein/e Olympiasieger/in?) in der gesamten deutschen Sportszene und intern beim VDS gesorgt hatten.
Nun also dieser Neuanfang. Denn auch die Online-Umfrage unter den Mitgliedern des VDS unterstrich das immense Interesse an Sportler/in und Mannschaft des Jahres bei der 77. Wahl. Auch in Corona-Zeiten war das Votum und die stilvolle Präsentation der Gewählten erhalten geblieben. Das wurde sogar als „Signal des Überlebens“ für den deutschen Sport in dieser für viele schwierigen Phase gewertet.
Der neue Modus passt zu weiteren Neuerungen, die zum Beispiel der TV-Partner ZDF für den Tag X im Kurhaus plant. Nennen wir das Ganze „Verjüngung“ oder „Update“. Fest steht: Am 17. Dezember gibt es auch keine pandemischen Beschränkungen mehr, was Akkreditierungen, Plätze und das Get-together von Medien und Sport betrifft. Ein kommunikatives Umfeld für alle.
Ihr Klaus Dobbratz
Der Autor ist Journalist und hat die Agentur Internationale Sport Korrespondenz (ISK) von seinem Vater Kurt, dem „Erfinder“ der Ehrung „Sportler des Jahres“, übernommen. In die Organisation der Gala sind seine Ehefrau Beate und inzwischen auch Tochter Deborah eingebunden.