In einem ausführlichen Porträt widmet sich der kicker seinem Gründer Walther Bensemann, der vor 90 Jahren starb. „Der Pionier blieb seinen Idealen auch im Exil treu“, heißt es in „Die Freiheit der Herzen“ über den meinungsstarken Journalisten, der 1920 das Fachblatt ins Leben gerufen hatte. Die Publikation war während der NS-Zeit ein linientreues Blatt. Der kicker hat seine Geschichte inzwischen aufgearbeitet.
Bensemann, der jüdischen Glaubens war, musste in die Schweiz fliehen, um vor den Nazis sicher zu sein. Eine Rückkehr nach Deutschland kam für ihn nie in Frage. „Ich bin ein alter Demokrat und habe in der neuesten ‚freiesten’ Demokratie der Hitler, Goebbels und Schacht nichts verloren. Ich habe frei gelebt und will frei sterben“, schrieb er 1933 in einem Brief.
Er war nach seiner von den Machthabern erzwungenen Flucht weitgehend mittellos und gesundheitlich stark angeschlagen. 61-jährig starb Bensemann am 12. November 1934 in Montreux. Nach ihm wurde der Preis benannt, den die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur an Menschen aus dem Sport vergibt, die sich gesellschaftlich engagieren. Aktueller Preisträger ist der frühere Freiburger Trainer Christian Streich.
cleg