Liebe Kolleginnen und Kollegen,
im Juni haben wir als Verband einen guten Schritt nach vorn gemacht. Die Tage von Oberhausen waren intensiv, aber sie haben uns gezeigt, wo wir stehen. Das VDS-Präsidium ist auch angetreten, um berufsständische Angebote zum Austausch und zur Weiterbildung zu machen. Und wir können nach den Tagen von Oberhausen das Fazit ziehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Das Deutsche SportFilmFest zieht Filmemacherinnen und Filmemacher an, die das Festival zum Netzwerken nutzen. Wir erreichen aber die Oberhausener noch nicht, und auch die Kolleginnen und Kollegen, die nicht im Videobereich zuhause sind, haben das SportFilmFest noch nicht als Fixpunkt in ihren Kalender aufgenommen. Wir werden daran arbeiten, dass sich das ändert, denn die Qualität vieler Wettbewerbsfilme ist herausragend.
Dazu zeugen sie von einer Themenbreite und von der Kraft, die der deutsche Sportjournalismus entwickeln kann. Der Siegerfilm "Missbraucht – Sexualisierte Gewalt im deutschen Schwimmsport" verändert den Sport in Deutschland, wie Fechterin Léa Krüger von Athleten Deutschland bestätigte. Sie gehörte erneut zur Jury.
Überzeugend war in Oberhausen auch das Weiterbildungsangebot. Der "Campus Sportjournalismus" entwickelt sich. Das Seminar, das Reporterlegende und VDS-Ehrenpräsident Erich Laaser im Stadion von Rot-Weiß Oberhausen veranstaltete, war ausgebucht. (Keil-Foto: Edith Geuppert)
Beim Workshop zum Thema "Sexualisierte Gewalt im Sport" gab es freie Plätze, die Inhalte dieses Seminars in Zusammenarbeit mit Athleten Deutschland und der Anlaufstelle gegen Gewalt sollten für Sportjournalistinnen und Sportjournalisten Standardwissen werden. Gitta Axmann vom Institut für Soziologie und Genderforschung der Sporthochschule Köln, die das Seminar leitete, sagte: "Ohne Medien bewegt sich nichts im Sport!" Klarer kann das Signal nicht sein, deshalb werden wir noch in diesem Jahr ein Webinar zu diesem Thema anbieten.
Was der Sportjournalismus hierzulande leisten kann, haben viele Kolleginnen und Kollegen mit ihrer Berichterstattung zu den Special Olympics World Games in Berlin gezeigt. Dieser inklusive Wettbewerb war mit seinen 7000 Sportlerinnen und Sportlern in 26 Sportarten eine Herausforderung für Organisation und Medien. Es ist auf jeden Fall gelungen, dass die Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung deutlich stärker in die Mitte der Gesellschaft gerückt sind. Die Berichterstattung hat maßgeblich dazu beigetragen.
Herzliche Grüße, André Keil (VDS-Präsident)