Alle Anträge einstimmig angenommen, etliche Projekte im Werden

Bilanz des VDS-Verbandsrats

03.11.2022

Erstmalig nach 2019 fand wieder eine Sitzung des VDS-Verbandsrats statt. Durch die virtuelle Form war allen Regionalvereinen und Präsidiumsmitgliedern eine Teilnahme möglich. Vorgestellt wurde die aktuelle Arbeit des Präsidiums. In der Aussprache wurden aktuelle Probleme aufgezeigt, schließlich wurden alle Anträge angenommen.

 

Nach drei Jahren coronabedingter Pause fand am 10. Oktober wieder eine ordentliche Verbandsratssitzung statt. Schon im Frühjahr bei der Hauptversammlung in Dortmund hatten das Präsidium und einige Regionalvereine vorgeschlagen, künftig diese Tagungen virtuell durchzuführen, um Zeit und Reisekosten einzusparen. Somit war es nach der Hauptversammlung im Herbst 2020 der erste digitale Informations- und Gedankenaustausch im Rahmen des Verbandsrates. Erfreulich war, dass alle Regionalvereine und das gesamte Präsidium den Termin wahrnehmen konnten, so dass insgesamt 3445 Stimmen vertreten waren.

Nach den üblichen Regularien blickte VDS-Präsident André Keil auf die Arbeit der vergangenen Monate zurück. Das Präsidium tagt inzwischen monatlich virtuell, was die Erledigung der Aufgaben aktuell und effektiv macht. Gleiches gilt für das Redaktionsteam unter der Federführung der 1. Vizepräsidentin Elisabeth Schlammerl, das den monatlich erscheinenden Newsletter erarbeitet. Trotz anfänglicher Skepsis hat sich dieses Medium nach der kostenbedingten Einstellung der gedruckten Zeitschrift etabliert (Keil-Foto: Ina Fassbender).

Breiten Raum im geschäftsführenden Präsidium nimmt derzeit die Neubesetzung der geschäftsführenden Position im VDS ein. Eine erste interne Ausschreibung hat nicht den erhofften schnellen Abschluss erbracht, nun läuft eine öffentliche Ausschreibung mit dem Ziel, die Position in den ersten Monaten des neuen Jahres hauptamtlich besetzen zu können.

Eine neue Kooperation gibt es mit der Vereinigung „Athleten Deutschland“. Die vertraglichen Vereinbarungen für die Durchführung des Deutschen SportpresseBalls in Frankfurt wurden neu gefasst, die anlässlich des Verbandsrates 2019 noch kontrovers diskutierten Punkte einvernehmlich geregelt. Der älteste deutsche Sportjournalistenpreis, das „Goldene Band“, das bisher unter der Federführung des Verbandes der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg alljährlich vergeben wurde, ist nun in die Organisation des VDS übergegangen. Und das in diesem Jahr zum zweiten Mal veranstaltete VDS SportFilmFest hat trotz geringer Besucherresonanz mit dem Ebertbad in Oberhausen eine vielversprechende Heimstätte gefunden.

Bei der 1. Vizepräsidentin Elisabeth Schlammerl standen die Arbeitsbedingungen während und nach der Pandemie im Mittelpunkt, ebenso die Akkreditierungsfragen für die WM in Katar, bei der das deutsche Kontingent für die Bereiche Print und Online nicht ausgeschöpft wurde. Grund dafür seien unter anderem die immens hohen Reise- und Übernachtungskosten. Im Redaktionsteam kümmern sich Tom Häberlein und Marco Mader um die Inhalte für die Newsletter; die Regionalvereine sind weiterhin eingeladen, Beiträge zu liefern (Schlammerl-Foto: Ina Fassbender).

Schatzmeister Wolfram Köhli vermeldete, dass nach den ersten neun Monaten des laufenden Jahres rund 62 Prozent des Etats ausgegeben seien – damit sei der verabschiedete Verbandshaushalt voll im Plan. Aufgrund der Einsparungen im Bereich der Geschäftsstelle durch den Wegfall der bisherigen Honorierung sowie einer erfreulichen Ausgabendisziplin des Redaktionsteams dürfte das Jahr 2022 mit einer finanziellen Punktlandung abschließen.

Thorsten Poppe, der für die Durchführung des SportFilmFestes und die Kooperation mit „Athleten Deutschland“ im Präsidium verantwortlich zeichnet, lobte die hohe Qualität der in diesem Jahr eingereichten Filmproduktionen, womit das Festival durchaus höheren Ansprüchen genügen kann. Künftig soll durch die Einbeziehung weiterer VDS-Aktivitäten der attraktive Veranstaltungsort in Oberhausen besser genutzt und damit auch die Zuschauerresonanz erhöht werden. Die Kontakte zur Athlet*innen-Vereinigung eröffnen neue Möglichkeiten der beiderseitig effektiven Zusammenarbeit mit den Aktiven.

Martin Volkmar wirkte neben der Koordinierung der VDS-Online-Aktivitäten vor allem bei den Akkreditierungsfragen rund um die Pandemie mit und vertrat den Verband wenige Tage zuvor bei der AIPS-Versammlung in Rom. Er schilderte seine Eindrücke über den Verlauf der dortigen Diskussionen und Wahlen, die den VDS veranlassen, im Rahmen der AIPS künftig zwar Präsenz zu zeigen, aber kein Amt innerhalb der Führungsgremien anzustreben.

Fotografensprecher Wolfgang Rattay war in den ersten Monaten des Jahres ebenfalls mit den Akkreditierungsformalitäten und Arbeitsbedingungen für die Fotografen stark eingespannt. Er berichtete, dass im August in Frankfurt am Main das lange und mehrfach verschobene Treffen der VDS-Fotografen habe stattfinden können. Dabei wurden für die auf eigenen Wunsch ausgeschiedenen Ina Fassbender und Annegret Hilse mit Tom Weller und Kevin Vogt zwei neue Mitglieder für das Gremium der Fotograf*innen benannt (Rattay-Foto: Ina Fassbender).

Ehrenpräsident Erich Laaser sprach über die via YouTube-Kanal des VDS abrufbaren Video-Produktionen zur erfolgten Übergabe des „Goldenen Bandes“ an die Preisträger 2020 und 2021. Der Übergang vom VdSBB auf den VDS ist gelungen, für 2022 seien bereits Kandidaten ins Auge gefasst. Die Übergabe wird vor allem aus Kostengründen erneut auf virtuellem Wege stattfinden, über eine künftige festlichere Gestaltung gäbe es bereits erste Überlegungen. Mit Blick auf das im Jahr 2027 anstehende 100. Jubiläum des VDS habe sich das Präsidium entschlossen, statt einer Festschrift eine Studie in Auftrag zu geben, die das Wirken des Verbandes in den Jahren zwischen 1933 und 1945 beleuchten soll.

Für den 2. Vizepräsidenten Arno Boes stand in den zurückliegenden Monaten vor allem die im Mai verabschiedete neue Satzung sowie die daraus erforderliche Überarbeitung der verschiedenen VDS-Ordnungen auf dem Arbeitsplan. Daneben konnte die Digitalisierung der VDS-Medien weiter vorangebracht werden, noch 2022 soll die Website im neuen Design ins Netz gehen. Ebenfalls konnten der Zusammenarbeit mit dem Olympia-Verlag (kicker-Sportmagazin) sowie der Firma NIKON als VDS-Unterstützer neue Impulse gegeben werden.

Als Interims-Geschäftsführer hat Boes Ende Juli die Aufgaben und Arbeitsmaterialien von Ute Maag übernommen. Das Tagesgeschäft wird geprägt durch Mitgliederangelegenheiten wie der Ausstellungen von Presseausweisen. Aktuell laufen die Vorbereitungen für die VDS-Berufswettbewerbe 2022, die Ausstellung der Presseausweise 2023 sowie die Vorgespräche für den Wahlkongress 2023 im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund (Köhli-Foto: Ina Fassbender).

In der anschließenden Aussprache über die Präsidiumsberichte wurde unter anderem Unterstützung des VDS bei den immer schwieriger und durch Übergriffe von Zuschauern problematisch werdenden Arbeitsbedingungen in verschiedenen Fußballstadien erbeten. Zudem mussten einige Regionalvereine Kündigungen hinnehmen, die sich auf den Wegfall der gedruckten VDS-Zeitschrift bezogen.

Insgesamt aber wäre es nachvollziehbar, dass der VDS diese Entscheidung vor allem aus Kostengründen habe treffen müssen. Neben den genannten hohen Kosten für die Berichterstattung über die WM in Katar wurden auch die umstrittenen politischen Verhältnisse im Gastgeberland für einen Reiseverzicht angeführt. Insgesamt aber gab es Anerkennung sowohl für die gesamte geleistete Präsidiumsarbeit wie auch insbesondere für das geplante Jubiläumsprojekt.

Aus den Regionalvereinen wurden nach wie vor coronabedingte Probleme bei der Durchführung von Veranstaltungen im Jahr 2022 genannt, was auch die Gewinnung neuer Mitglieder schwierig gestalte. In einigen Vereinen habe man aber inzwischen die Hauptversammlungen abhalten können, wobei es auch Neuwahlen in den Vorständen gegeben hat (siehe Veröffentlichungen aus den Regionalvereinen auf der VDS-Website).

Der letzte große Block in der Tagesordnung der Versammlung befasste sich mit den Anträgen, die allesamt das VDS-Präsidium eingebracht hatte. Gleich vorweg sei festgehalten, dass alle einstimmig angenommen wurden. So wurde eine neue Finanzordnung beschlossen, in der nun auch die finanzielle Abwicklung zwischen Verein und Verband bei der Aufnahme eines neuen Mitglieds im Laufe eines Geschäftsjahres geregelt ist (Foto: VDS).

Weiterhin wurden die „Leitlinien für den Sportjournalismus“ als verbindliche VDS-Ordnung sowie eine überarbeitete „Geschäftsordnung für die VDS-Versammlungen“ beschlossen. Grundsätzlich arbeiten die Mitglieder des VDS-Präsidiums ehrenamtlich, was aus der Versammlung heraus bekräftigt wurde. Diese stimmte dennoch zu, dass dem 2. Vizepräsidenten als Ausgleich für die übernommene, umfangreiche Arbeit der Geschäftsführung eine zeitlich begrenzte Aufwandsentschädigung gewährt wird.

Am Ende gab es noch Hinweise unter anderem zur Wahl „Sportler*in/Mannschaft des Jahres“, zu der die VDS-Mitglieder in Kürze wie alljährlich aufgerufen werden. Auch der Termin für den Wahlkongress 2023 steht bereits fest, am 17. und 18. April wird man sich dazu erneut im Fußballmuseum in Dortmund treffen.

Nach weniger als der vorgesehenen Zeit beendete VDS-Präsident André Keil den virtuellen Verbandsrat 2022. Auch das war als Zeichen zu werten, dass trotz der anstehenden Probleme bei Akkreditierungen, Berichterstattung und Veränderungen in der Medienlandschaft die Vertreter*innen der Regionalvereine insgesamt mit dem Engagement des VDS-Präsidiums zufrieden sind. Das ist eine gute Basis für die Präsidiumsmitglieder, um begonnene Projekte mit klarer Zielstellung weiterzuführen und die Modernisierung des VDS als Dienstleister für seine Mitglieder voranzutreiben.

vds