Gegen Gewalt

Unabhängige Ansprechstelle Safe Sport in Berlin eröffnet

12.07.2023

In Berlin gibt es seit Kurzem die unabhängige Ansprechstelle Safe Sport für Betroffene sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt im Sport. Weitere Angebote sollen folgen.

 

Bundesinnenministerin und Sportministerin Nancy Faeser hat gemeinsam mit Berlins Innensenatorin und Sportsenatorin Iris Spranger die Ansprechstelle Safe Sport e.V. für Betroffene sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt im Sport eröffnet.

„Die Ansprechstelle ist unabhängig vom organisierten Sport. Damit schaffen wir das nötige Vertrauen, damit sich Betroffene sicher und ohne Angst – auch anonym – Hilfe und Unterstützung holen können“, betonte Faeser. „Sport sollte für Zusammenhalt stehen, für Verlässlichkeit und Integrität. Sexualisierte, psychische und physische Gewalt im Sport stehen in absolutem Widerspruch dazu, und dennoch sind sie Alltag“, sagte Spranger.

Das Beratungsangebot von Safe Sport richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die aktuell von sexualisierter, psychischer oder physischer Gewalt im organisierten Sport betroffen sind oder dies früher waren. Betroffene erhalten psychosoziale Unterstützung in Form einer unentgeltlichen Erstberatung oder akuter Krisenintervention (Foto: Ansprechstelle Safe Sport).

Außerdem besteht die Möglichkeit einer rechtlichen Beratung. Bei Bedarf können sich Angehörige, Partnerinnen und Partner von Betroffenen sowie Zeuginnen und Zeugen ebenfalls an das Team der Ansprechstelle wenden. Auf Wunsch kann die Beratung anonym erfolgen.

Getragen wird die Ansprechstelle durch den Verein „Safe Sport e.V.“, der am Rande der 46. Sportministerkonferenz am 3. November 2022 gegründet wurde. Gründungsmitglieder des Trägervereins sind neben dem Bund, die 16 Länder und Athleten Deutschland e.V. Dazu kommen eine Vertreterin aus dem Betroffenenrat bei der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs und ein Vertreter aus der Wissenschaft.

Die unabhängige Ansprechstelle bildet den ersten Baustein eines geplanten „Zentrums für Safe Sport“, das als Vorhaben im Koalitionsvertrag verankert ist. Das Zentrum soll perspektivisch noch weitere Aufgaben im Bereich der Intervention, Prävention und Aufarbeitung von Fällen sexualisierter und interpersonaler Gewalt im Sport übernehmen.

Weitere Informationen zur Ansprechstelle Safe Sport e.V. inklusive Kontaktmöglochkeiten gibt es auf deren Website. Im Rahmen seines 3. Deutschen SportFilmFestes in Oberhausen hatte der VDS gemeinsam mit Athleten Deutschland e.V. ein Seminar zum Thema „Sexualisierte Gewalt im Sport“ angeboten. Einen Nachbericht finden Sie hier.

vds/pm